Website selbst erstellen
Veröffentlicht am: 26. April 2024Kategorien: WebdesignViews: 869

Website selbst erstellen? Die 4 grössten Hürden

Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, der braucht früher oder später eine Website. Doch oft ist das Budget knapp und es stellt sich die Frage: Soll man die Website selbst erstellen oder Geld investieren, um sie professionell gestalten zu lassen? Dieser Artikel listet 4 allgemeine Herausforderungen und Tatsachen, die es zu meistern gilt, wenn du deine Website selbst anpacken willst.

Zusammenfassung:

#1: Starte mit deiner Message, nicht dem Aussehen der Website

Website-Anfänger beginnen in der Regel damit, ein Logo zu basteln oder sich mit Softwares wie WordPress oder Wix zu beschäftigen. Sie starten mit der Optik oder der Technik der Website. Warum? Weil es meist das ist, dass uns am leichtesten fällt. Tatsächlich ist die Optik aber zweitrangig und auch die Technik ist erst Schritt zwei. Viel wichtiger ist deine Geschäftsidee und wie du diese verkaufst. Was soll AUF die Website? Was ist dein Ziel und wie erreichst du dieses?

Definiere dein Angebot

Was ist es, das du verkaufst? Welche ganz konkreten Angebote bietest du an und für wen? Welches Ziel verfolgt deine Website? Soll sie primär informieren oder den Leser animieren, dich zu kontaktieren? Soll direkt online ein Termin vereinbart oder ein Produkt gekauft werden? Je genauer du dein Angebot erklärst, desto eher wird dieses verstanden und entsprechend auch gekauft. Und das ist auch schon das Wichtigste: Leser:innen deiner Website müssen verstehen, warum sie ausgerechnet dein Angebot in Anspruch buchen sollen. Positioniere dich als Expert:in, baue Vertrauen auf und senke damit die Hürde, dein Angebot in Anspruch zu nehmen.

Eine gute Dienstleistung oder ein gutes Produkt lässt sich mit einer optisch herausfordernden Website verkaufen. Ein unverständliches Angebot wird aber auch im schönsten Design scheitern. Beginne also tatsächlich am Anfang: Definiere deinen Business Case. Im Anschluss kannst du dir Gedanken dazu machen, wie das Ganze aussehen soll.

#2: (Personal) Branding

Hast du dein Angebot definiert, geht es darum zu entscheiden, wie du und dein Produkt wahrgenommen werden wollen. Was macht dich und dein Produkt/Dienstleistung aus? Was ist bei dir anders als bei anderen Anbietern mit demselben Angebot? Und wie kommunizierst du dies? Hier sprechen wir von einem Gefühl, das wir über alle Kommunikationskanäle möglichst kohärent, also einheitlich transportieren wollen. Und jetzt sind wir bei den Farben, Schriften, Design und auch bei ersten Texten und Bildern angelangt.

Farben transportieren Gefühle. Schriften ebenso. Plakative Designs mit grossen, dicken Buchstaben und leuchtenden Farben wirken ganz anders als eine lieblich geschwungene Schrift in zarten Rosatönen. Mach dich schlau, welche Farben zu deinem Business passen, welche Schrift für dich stimmig sein könnte und lass dich im Internet inspirieren. Du musst das Rad nicht neu erfinden, aber es lohnt sich, sich diese Fragen mal aktiv gestellt zu haben. Warum? Weil ich dir garantiere, dass du dich ansonsten jedes Mal, wenn du Canva öffnest, wieder für eine andere Vorlage mit anderen Farben/Schriften entscheiden wirst. Wenn du kein einheitliches Auftreten hast, wirst du nicht wahrgenommen, hast keine Identität, weil man dich nicht fassen kann. Und genau das wollen wir verhindern.

Nicht kommunizieren gibt es nicht

Personal Branding ist das Marketing deiner Person als Selbstständige:r/Firmeninhaber:in. Egal wie sehr du deinen Brand vernachlässigst, auch dies ist Kommunikation. Kommunizieren tun wir immer, egal wie gut oder wie schlecht wir dies tun. Ist es uns egal, welches Foto von uns auf der Website steht, sagt auch dies viel über uns aus. Kontrolliere deine Kommunikation und zeige dich interessiert daran, dich in einem guten Licht zu präsentieren. Wie soll sich ein Dienstleister gut um mich als Kunde kümmern, wenn er/sie sich nicht mal um sich selbst (=sein Branding) kümmert?

Alles was du tust oder eben nicht tust, hinterlässt einen Eindruck. Finde heraus, wie du wahrgenommen werden willst und setze dies bewusst um.

Branding und Logo legen Basis für das Design deiner Website

Nun kannst du dich an dein Logo wagen. Gestalte dieses zum Beispiel mit einem Logo-Generator wie Adobe Express und setze deine vordefinierten Schriften und Farben ein. Natürlich ist ein Profi-Logo individueller und hat in der Regel den grösseren Impact (Grafiker zaubern wundervolle Werke!), aber wenn es das Budget nicht zulässt, dann kann ein Generator heutzutage durchaus eine Notlösung sein.

#3: Technische Umsetzung der Website

Eine Website zu erstellen, braucht verflucht viel Affinität für Technik und Lust, sich ins Thema einzulesen und sich selbstständig alles nötige Wissen anzueignen. Alles Know-how, das du für eine Wix-, aber auch für eine WordPress-Website brauchst, ist online gratis verfügbar. Unzählige Blogs und Videotutorials erklären dir jede Frage, die du haben magst. Das Problem liegt für Anfänger aber meist darin, dass sie gar nicht wissen, wo sie beginnen sollen.

Domain, Hosting – hä?!

Weisst du, was eine Domain ist? Weisst du, was ein Hosting ist, ohne welches du gar keine Website erstellen kannst? Kennst du den Unterschied zwischen Wix und WordPress?

Es werden unzählige Begriffe auf dich einwirken, die du oftmals auch durch Nachschlagen noch nicht verstehen wirst. Daran solltest du Freude haben oder dich zumindest nicht entmutigen lassen. Denn dies gehört beim erstmaligen Erstellen einer Website einfach dazu.

(Zu) viele Wege führen nach Rom

Eine weitere Herausforderung ist, dass es verschiedene Softwares für dasselbe Problem gibt. WordPress, Webflow, Jimdo, Wix, Contao, Typo3 … die Liste ist lang. Es ist schwierig, sich für die richtige Software zu entscheiden, wenn man nicht weiss, welche Software welche Vor- und Nachteile hat. Und auch wenn man die Vor- und Nachteile liest, ist man weiterhin unsicher, ob diese für einen überhaupt relevant sind. Es ist also ein ständiges Recherchieren und Abwägen. Das kann ganz schön anstrengend und (für viele) nervig sein.

#4: Zeit und Geduld

Eine Website zu erstellen braucht mehr Zeit und Geduld, als du wahrscheinlich denkst. Nachdem du Punkt 3 gelesen hast, sollte das nun keine Überraschung mehr sein. Die Werbung von Website Page Buildern wie z.B. Elementor oder Wix wollen dir weismachen, dass man auch als Laie eine erfolgreiche Website im Handumdrehen umgesetzt hat. Warum sollst du also jemanden dafür beauftragen und viel Geld ausgeben, wenn das so einfach ist?! Nun ja, auch diese Firmen wollen Geld verdienen. Indem sie dir suggerieren, dass es ja «ach so einfach» ist, wenn du nur ihr Produkt/ihre Software kaufst. Und für technisch affine Personen mit etwas Marketing-Background mag diese Aussage durchaus korrekt sein.

Die Realität für die meist nicht so technisch affine Bevölkerung (oder die Ungeduldigen unter uns) ist in meiner Erfahrung eine andere: Bist du weder technisch affin, super geduldig noch Marketing-savvy, wirst du beim Versuch, eine WordPress-Website von A bis Z selbst zu erstellen, rasch an deine Grenzen stossen.

Wir sprechen hier von unzähligen Stunden am Computer mit viel Frust-Potential. Man hat eine Vorstellung und kriegt diese beim besten Willen einfach nicht umgesetzt. Meist ist das der Zeitpunkt, zu welchem ich kontaktiert werde, um die Website-Erstellung zu übernehmen.

Du bist nicht doof – aber es ist nicht dein Beruf!

Bist du am Erstellen deiner eigenen Website gescheitert? Das bedeutet nur, dass das Marketing von Elementor, Wix und Co. gut funktioniert. Und das sage ich, ohne diese Produkte schlecht reden zu wollen. Ich glaube einfach nicht, dass wir alle alles können müssen. Eine selbstständige Physiotherapeutin ist Fachperson in ihrem Bereich, aber woher soll sie wissen, was ein Call-to-Action ist oder wie man erfolgreiche Alt Tags und Descriptions einfügt, geschweige denn, dass diese überhaupt relevant sind? Natürlich lässt sich dieses Wissen aneignen (so habe auch ich das schliesslich mal gemacht), aber das ist mein Daily Business. Dass sich ein:e Naturheilpraktiker:in nach einem langen Arbeitstag in der Praxis noch darum kümmern soll, wie er/sie eine eigene Website aufbaut, ist nur dann realistisch, wenn dies aus persönlichem Interesse heraus erfolgt. Und das ist der Knackpunkt. Hast du BOCK, deine eigene Website zu erstellen, bist du technisch affin, liest du gerne und siehst das als ein freudebringendes Projekt? Dann versuche es! Falls das aber alles nicht auf dich zutrifft, hol dir den Profi und spare dir den zeitlichen Aufwand und den Frust.

Sieh es so: Eine Website ist eine Investition. Klar ist der Betrag unmittelbar zu begleichen. Profitieren wirst du aber langfristig.

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