Perfekte Blogposts schreiben Teil I: «Warum und wie sich Bloggen lohnt»
Perfekt oder «richtig» bloggen ist nicht einfach. Und was heisst «perfekt» überhaupt? Bloggen ist ziemlich aufwendig, weshalb viele enttäuscht sind, wenn ihre Blogposts nicht gelesen respektive gefunden werden. Dieser erste Artikel meiner Reihe «Perfekte Blogposts schreiben» erklärt dir, warum du überhaupt bloggen sollst, welche Ziele du damit verfolgen kannst und welche sechs Best Practices es von Anfang an zu beachten gilt.
Lese bis zum Schluss dieses Artikels, um herauszufinden, wie ich mittels regelmässigen Blogposts den organischen Traffic der Website von Cornelius Fischer Fotografie innert 3 Jahre um 183 % gesteigert habe.
Was ist ein perfekter Blogpost überhaupt?
Ein perfekter Blogartikel ist ein Blogpost, der sein gestecktes Ziel erreicht. Hää? Ziel ist doch einfach, dass er gelesen wird, nicht? Ja, sicherlich. Aber da wir alle nicht von Luft und Liebe leben, ist das Lesen des Artikels nicht das Endziel, sondern nur Mittel zum Zweck.
Ein Blogpost ist dann perfekt, wenn er dir etwas bringt. Das heisst, wenn der Artikel dazu führt, dass du…
Dabei spielt es keine Rolle, ob du als lokales Schuhgeschäft mehr Schuhe oder als Unternehmensberater deine Beratungsdienste verkaufen willst.
Was bringt dir Bloggen?
Die Folge von authentischen und aussagekräftigen Blogposts ist mehr Besucher auf der eigenen Website und somit mehr Reichweite. Durch die Artikel positionierst du dich als Expert*in auf deinem Gebiet. Dies wiederum steigert deine Glaubwürdigkeit und schafft bei potenziellen Kunden Vertrauen, noch bevor sie dich kontaktieren.
Nochmals zusammengefasst heisst das also, dass dir regelmässiges Bloggen Folgendes bringt:
Wie sich Bloggen lohnt: Worauf du von Anfang an achten solltest
Tipp #1: Schreibe mit Konzept
Konzept hört sich immer sehr theoretisch an. Im Grunde geht es darum, dir ganz konkret zu überlegen, zu welchem Thema zu schreiben möchtest, welches Ziel du damit verfolgen willst und wie du dies in einem Text umsetzen könntest. Dieser Schritt – weil er so theoretisch ist – wird gerne übersprungen. Tatsächlich aber entscheidet die Stimmigkeit deines Konzepts über den Erfolg deines Artikels.
Der Findungsprozess meiner Konzepte ist nicht immer derselbe. Manchmal steht ein aktuelles oder einfach interessantes Thema im Raum und ich mache mir Gedanken, welches Ziel ich damit verfolgen könnte. Oder ich habe den Auftrag, aktiv eine Zielgruppe zu bespielen und muss mir dann überlegen, welches Thema diese Gruppierung interessieren könnte. Aber folgende Fragen stelle ich mir wirklich IMMER:
Tipp #2: Konkretes Ziel des Blogposts definieren
Eben haben wir gesehen, dass das übergeordnete Ziel des Bloggens Traffic, Reichweite und Absatz ist. Dieses Hauptziel kannst du nun pro Blogpost noch stärker herunter brechen. Jeder Blogpost braucht ein Fokus-Ziel, das du primär mit deinem Artikel verfolgst. Wenn du mit einem Blogpost aktiv Newsletter-Abonnenten akquirieren willst, wird dieser automatisch auch Traffic generieren, aber dein Post liest sich angenehmer, wenn du den Leser nicht mit verschiedenen Zielen überforderst.
Hier einige Beispiele von fokussierten Zielen:
Halte dir dein Ziel während des Schreibens immer vor Augen. Sobald dein Text dem übergeordneten Ziel nicht mehr dienlich ist, musst du innehalten und deinen Text entsprechend anpassen. Je konkreter und – ja, EINFACHER der Leser kapiert, was du ihm sagen willst, desto eher wird er/sie dieser Aufforderung Folge leisten. Und nicht vergessen: Das Lesen soll Spass machen. Blogposts sind keine In-Your-Face-Werbeplattformen.
Tipp #3: Behandle immer nur ein (kleines) Thema
Was ich bei meinen Kunden beim Schreiben von Blogposts am meisten beobachte, ist, dass sie abschweifen und sich in verschiedenen Themen verzetteln. Das passiert in der Regel, wenn sie sich das Thema zu wenig eingrenzen. Je mehr Nischen-Thema desto besser.
Setze einen klaren Titel, der sagt, worum es in deinem Blogpost geht. Dein Leser muss innert Sekunden wissen, ob dein Text für sie/ihn lesenswert sein könnte. Und dann muss dein Text auch bei diesem Thema bleiben, um deinen Leser nicht zu enttäuschen.
Tipp #4: Kenne deine Zielgruppe
Um gute Texte zu schreiben, musst du wissen, für wen du schreibst. Überlege dir, wer deine Zielgruppe ist und führe dir diese vor Augen. Welche Sprache erwartet meine Zielgruppe? Was sind ihre Interessen? Und vor allem: Was sind ihre Probleme, die du für sie lösen könntest?
Wenn du eine Facebook Seite hast, kennst du vielleicht schon einige Personen, die deine Posts lesen. Falls du für ein Unternehmen bloggst, kennst du die Zielgruppe deines Unternehmens ebenfalls. Versuche auch deine Zielgruppe auf dein konkretes Thema noch weiter herunterzubrechen. Je konkreter deine Zielgruppe ist, desto besser kannst du deinen Text auf sie ausrichten. Sprich lieber weniger Personen an, diese dafür ganz konkret.
Tipp #5: Biete dem Leser echten Mehrwert
Den zeitlichen Aufwand für einen schlechten Blogpost kannst du dir sparen.
Der Aufwand für einen guten Blogpost hingegen liegt auch bei mir zwischen 3 und 10 Stunden. Je nachdem, wie viel Recherche ich betreiben muss oder ob die Medien (meist Bilder) erst noch aufbereitet werden müssen oder schon vorbereitet sind. Meinen zeitlichen Aufwand für Blogposts muss ich Kunden gegenüber oft rechtfertigen. Aber was bringt einem Auftraggeber ein Blogpost, der keiner liest, weil er nicht genügend Hintergrundinformationen liefert oder einfach nur wiederholt, was andere schon zig Mal geschrieben haben?
Das Erfolgsrezept heisst Mehrwert. Mach dir Mühe beim Schreiben, nimm anderen eine Aufgabe ab. Liefere wirklich lesenswerte Informationen.
Tipp #6: Blogge regelmässig
Die nötige Regelmässigkeit für organischen Erfolg von Blogposts ist eine der grössten Knacknüsse im Bloggen. Grössere Firmen haben heute Content Creators, die nichts anderes tun, als Blogposts zu Themen zu schreiben, die google-relevant sein könnten und Traffic generieren. Kleine Unternehmen müssen den Aufwand für Blogposts jedoch meist selbst stemmen. Blogposts extern zu geben, ist für Solounternehmer in der Regel zu teuer. Aber nur wer 6 bis 8 Monate lang regelmässig bloggt, also etwa alle 2 Wochen, wird beginnen, den Erfolg zu spüren und mehr organischen (= nicht bezahlten) Traffic über die Artikel zu generieren.
Ja, das mag sehr ernüchternd sein. Aber es ist eine einfache und vor allem nachhaltige Art des Bewerbens der eigenen Dienste und Produkte, das nichts weiter kostest als Zeit (und manchmal etwas Nerven).
Fazit & Erfolgsstory: Bloggen für Cornelius Fischer Fotografie
Für Cornelius Fischer Fotografie habe ich im Herbst 2015 begonnen zu bloggen. Im 2016 habe ich alle 2 Wochen einen Blogpost veröffentlicht. Anschliessend schleichend weniger. Der Anteil organischer Suchanfragen auf seiner Website lag 2016 noch bei 24%, 2017 lag er dann bereits bei 42%, 2018 bei 52% und 2019 erreichte er gar 68% des Traffics auf die Website bei ingesamt über 27’000 Website-Besuchern im 2019. Das ist ein Anstieg der organischen Suchanfragen von 183% innert 3 Jahren. Seither bewegen wir uns auf gleichbleibendem Niveau, obwohl ich nur noch 2-6 Blogposts pro Jahr veröffentliche. Der Aufwand am Anfang ist enorm, aber er lohnt sich!